Im September 1949
eröffnete Siegfried Wagener dieses Riesenkino im ehemaligen Kongresssaal am
Deutschen Museum. Geplant war eine Kapazität von 2300 Sitzen, zur Eröffnung war
allerdings nur das Parkett mit rund 1600 Plätzen zugänglich. Ob der Rang danach
noch fertiggestellt wurde, konnte ich nicht ermitteln. Mit Ausnahme von
Donnerstags wurden 3 Vorstellungen am Tag gegeben.
Vier Kassen im
weiträumigen Foyer gaben die Karten für die jeweilige Platzkategorie aus, vier
weitere konnten bei großem Besucherandrang noch zusätzlich geöffnet werden.
Vorgeführt wurde mit zwei Ernemann VII A-Maschinen auf die Leinwand von 7 m
Breite. Die Lichtstärke betrug 120 Ampere. Eine riesige Kinoorgel, deren Ausmaße
den gesamten Raum rechts und links der Bühne einnahm, spielte vor jeder
Vorstellung, bedient von Musikdirektor Kissel. Als erster Film ging "Mit Gesang
geht alles besser" mit Bing Crosby" über die Leinwand. Zur
Nachmittagsvorstellung wurden die Bewohner Münchener Altersheime,
Fürsorgeempfänger und Mitarbeiter des Roten Kreuzes eingeladen.
Selbst für
die kinowütigen 50er-Jahre war die Dimension des Großkinos wohl zu groß - 1952
meldete das Unternehmen Insolvenz an. Der Saal wurde seiner ursprünglichen
Bestimmung zurückgeführt, bis in den 1990er-Jahren mit dem riesigen IMAX erneut
der Film Einzug hielt - aber auch diesmal nicht von Dauer...
|