CITY  KINOS

München (Bayern), Sonnenstr. 12

eröffnet: 26.11.1959 (City) - 26.10.1972 (Atelier)
geschlossen: in Betrieb
Sitzplätze: 851 (1959) - 457/271/258/103 (1983/1991) - 352/221/193/204/84 (2004) - 357/174/77/153/80 (2025)
Architekt: Marzin Reichinger & Wolfgang G. Hummel, Klaus Heese & Klaus Geilsdorf (Innenarchitektur) (City 1959) - Martin Bauer (Umbau 1973)
Betreiber:
Walter Jonigkeit, Berlin & Manfred Bertuch
Yorck Kinos, Berlin
1959-mind.2004
seit mind.2011



Ende November 1959 wurde das "City" als 27. Erstaufführungstheater Münchens eröffnet. Federführend war der Berliner Kinobetreiber Walter Jonigkeit. Das Kino war über zwei Ladenpassagen erreichbar. Das geräumige Foyer wirkte durch eine Spiegelwand noch größer. Es war gleichzeitig als Erfrischungsraum eingerichtet und enthielt dementsprechend neben der Hauptkasse, der Garderobe und dem Süßwarenstand auch ein einladendes Buffet. Die Leinwand des Saals war 160 qm groß. Dieser überraschte nicht nur durch seine Größe (20 x 30 x 10 m), sondern auch durch das helle Holz der altrosa Polsterbestuhlung und der Wandverkleidung sowie die flankierenden, freihängenden Beleuchtungskörper,welche in einem Filmtheater wohl einmalig waren. Unterstützt wurde die Wirkung durch Ausmaß und Farbe der beiden Bühnenvorhänge (blaugrüner und purpurroter Samt). Die Bestuhlung stieg nach rückwärts sanft an. Technisch war das Kino für alle damals gängigen Filmtypen ausgerichtet. Im Vorführraum standen Philips DP 70-Projektoren.Eröffnungsfilm war "Hausboot". Am Kino befand sich ein Parkplatz für 150 Fahrzeuge. Fun Fact bei der Eröffnungsgala: Just in dem Moment, als der Bürgermeister Hieber über die Vergnügungssteuer sprechen wollte, fielen die Saalmikrofone aus.  N5997 E5998

1972 wurde im Saal des ehemaligen Münchner Volkstheaters, das im gleichen Areal lag, das "Atelier" eingerichtet. Es bot 333 Besuchern Platz. Es sollte als Kino für den anspruchsvollen Film geführt werden. Zur Einweihung des Hauses startete Constantin hier den Joseph- Losey-Film "Das Mädchen und der Mörder" über die Ermordung Trotzkis. Technisch gesehen, konnte das Kino mit zwei Besonderheiten aufwarten: Es arbeitete mit Rückprojektion: und es war Münchens erstes Filmtheater mit vollautomatischer Vorführanlage. Die Firma Kinoton München, die die gesamte kinotechnische Installation einschließlich der Philips-Automatik einrichtete, machte aus der Not eine Tugend. Da in dem ehemaligen Theaterbau kein Raum für eine Vorführkabine vorhanden war, wurde die Rückprojektion gewählt. Hinter der 21 qm großen Spezialleinwand stand auf der Bühne in spitzem Winkel ein 13 qm großer Spiegel, über den der Projektor das Bild projizierte. Im seitlich angeordneten Vorführraum arbeitete ein einziger Philips-Projektor. Das gesamte Programm - eine Vorstellung einschließlich Werbung, Wochenschau, Beifilm usw. - war auf der waagerechten Tellereinrichtung angeordnet, wurde von einem Vorführer lediglich eingelegt und konnte bei Vorführungsbeginn ferngesteuert gestartet werden. Das heißt, das Theater kann von zwei Angestellten. einer Kassiererin und einer Platzanweiserin, betrieben werden. Das No-Rewind-System macht ein Rückspulen des Films überflüssig, weil die Automatik über zwei weitere Teller gleich wieder auf Anfang aufspult werden. Zur Eröffnung gab es jedoch noch technische Komplikationen. Der Zuschauerraum war vollklimatisiert, wurde mit einer bequemen, fußfreien Bestuhlung ausgestattet und verzichtete auf modische Apercus. Zur Einweihung konnten die Hausherren Jonigkeit und Bertuch sowie Geschäftsführer Jochen Ständner und Theaterleiterin Brigitte McLaughlin (Schwester von Ständer)     E7262

Mit dem Kino 3 des City-Cinema-Centers eröffneten die Filmtheaterbesitzer Walter Jonigkeit und Manfred Bertuch am 12. 12. 1973 um 12.12 Uhr den ersten Bauabschnitt ihres neuen Kino-Zentrums an der Münchner Sonnenstraße. Das vor mehr als Jahresfrist in den Räumen des ehemaligen Volkstheaters entstandene "Atelier" wurde gründlich neugestaltet und war jetzt als Kino 3 eines der schönsten und modernsten Münchner Filmtheater. "Da das Kino mit seinen übernommenen Bühnentheater-Elementen nicht mehr den hohen Ansprüchen des Kinopublikums gerecht wurde", wie Manfred Bertuch in seiner Begrüßungsrede erklärte, wurde der Zuschauerraum stark amphitheatralisch ausgebaut und bot jetzt knapp 300 Besuchern in braunen, samtbezogenen Klappsesseln komfortable Sitzgelegenheiten. Bis auf den kunterbunten Vorhang wurde auch die übrige Innenausstattung des Raumes (Teppichböden und Basttapetenbespannung) in warmen Brauntönen gehalten.
Der Umbau erfolgte durch den Architekten Martin Bauer unter Leitung der beiden C.C.C.-Geschäftsführer Joachim Ständner und Brigitte McLaughlein. In seiner Programm-Linie fühlt sich das Kino 3 des City-Cinema-Centers nach den Worten von Manfred Bertuch dem gehobenen Unterhaltungsniveau verpflichtet. Er fügte hinzu: "Einer Verwechslung mit dem Stachus-Kino-Center wollen wir durch die Qualität unserer Theater begegnen". Als Eröffnungsprogramm wurde der Film “Maria D’Oro und Bello Blue” eingesetzt.

Im Frühjahr 1974 entstanden durch Umbau und Teilung des "City-Filmpalastes" im selben Gebäudekomplex die Kinos 1 (mit 431 Plätzen) und Kinos 2 (mit 278 Plätzen), die das "City- Cinema-Center" vervollständigen.  E7402


Einen kurzen Überblick über die Geschichte liefert die Homepage des Kinos.


Fotos von 2024

Ein historisches Foto sehen Sie
hier.

Bilder vom City 3 sehen Sie hier. Vom City 1 hier.


City 1962 (Bildquelle: Schautafel im Hof des Kinos)

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Datum der Erstellung/letztes Update: 12.06.2025 - © allekinos.com