REGINA |
Mannheim (Baden-Württemberg), Fischerstr. 4
eröffnet: | 1919 - 02.08.1956 |
geschlossen: | 31.07.1965 |
Sitzplätze: | 400 (1924/1940) - 497 (1962) |
Architekt: | Oskar Schmitt (Neubau 1956) |
Betreiber: | Leonh.
Würthele 1923-1928 Rudolf Kirsch 1929 Dina Dreyfuß, Karlsruhe 1930 Rudolf Kirsch, Heidelberg-Rohrbach 1931-mind.1934 Erwin Hahn, Haus Schwalten, Post Seeg (Allgäu), Gf: Fr. Aug. Kirsch mind.1937-mind.1942 geschlossen wg. Kriegsschaden ca.1944-1956 Ernst Bieg 1956-1965 |
Anfang August 1956 eröffnete das Ehepaar Ernst Bieg das neue "Regina-Filmtheater" und damit das 32. Lichtspielhaus in Mannheim. Das Vestibül war zum Zeiztpunkt der Eröffnung noch nicht vollständig fertiggestellt. Der Besucher trat auf einen breiten Wandspiegel zu, der links und rechts von Blumenarabesken flankiert war. Der Theaterraum wurde vornehm eingerichtet und in freundlichen Farben gehalten. Ein überdurchschnittlich weiter Sesselabstand von 85 Zentimeter und das zehnprozentige Gefälle des Zuschauerraumes brachten ein Maximum an Bequemlichkeit und eine gute Bühnensicht von jedem der 500 weinroten Polsterplätze. An den Seiten waren die Wände farblich getrennt behandelt: Die Sockel waren mit erdbeerrotem Kunstleder versehen, darüber gaben abwechslungsweise hell-beige und rosafarbene Wandflächen aus Acella-Polstern das innenarchitektonische Bild ab. Architekt Oskar Schmitt tat ein übriges mit dem Einbau einer neuzeitlichen Klimaanlage und schallschluckenden Soundex-Akustikplatten an der Decke. Die Klangfilm-Eurodyn-Anlage mit CinemaScope-Lichtton besorgte Siemens & Halske. Sie war jederzeit auf Vierkanal-Magnetton-Wiedergabe ausbaufähig. Bauer-B 5 A-Projektoren mit Hochintensitätslampen HI 75 leuchten die 11,5 Meter breite CinemaScope-Leinwand gut aus. Als Neuheit für die Kinobesucher hatte Herr Bieg Platzkarten eingeführt. Außerdem wurde eine Schwerhörigenanlage installiert. Eröffnungsfilm war der Eisrevue-Film "Symphonie in Gold" mit Germaine Damar, Joachim Fuchsberger, Gunther Philipp und Hans Moser. N5669 W5634 E5660 Mannheimer Morgen 2.8.1956
Von Außen ist heute (Stand 2024) außer drei großer
Schaukästen nichts kinotypisches mehr zu erkennen. Der Saal im Hof lässt aber
vermuten, dass es sich noch um das ehemalige Kino handelt. In das Foyer ist eine
Videothek eingezogen (später Getränkehandel), im Kinosaal eine
Ballettschule. Das
Vorkriegskino und der Neubau von 1956 liegen auf dem gleichen Baublock, wenn
auch an verschiedenen Stellen.
Viel länger als das Kino selbst war das Interieur in Betrieb. Die Kinostühle wanderten zunächst in den von Fritz Klett wiederaktivierten "Filmpalast Neckarau", um dann im Seckenheimer "Helvetia" eingebaut zu werden...
Das ursprüngliche "Regina" lag in der Neckarauer Straße und wurde im 2. Weltkrieg zerstört.
Vielen Dank an Christof Kröger für die Bilder von 2011 |
Ansicht 2024 |