Als
erster Bauabschnitt eines großen Geschäftshauses in der Nähe de»
Bahnhofs wurde das "Bali" als 3. Filmtheater Trossingens 1959 eröffnet.
Die Unternehmerfamilie Gass hatte Entwurf und Planung des
Gesamtbauwerks dem Stuttgarter Freien Architekten K. F. Stammler
übertragen. der seit Kriegsende - vor allem durch seine Tätigkeit im
Architektur-Büro Albert Ruf (Eßlingen) - an nicht weniger als 35
Filmtheater-Neubauten mitgearbeitet hatte und hier sein zweites.
eigenes Kinoprojekt der Öffentlichkeit vorstellte. Bei der von der
Spezialfirma E. Kentner AG- Stuttgart gelieferten Innenausstattung
hatte man die farbliche Gestaltung aller Theaterräume originellerweise
ausschließlich auf die Trossinger Stadtfarben Blau und Gelb abgestimmt.
Die 500 roten und grauen Polstersessel (Fa. Dr. H. Römer. Neu-Ulm)
waren - der ovalen Grundform des Zuschauerraums entsprechend - im
Radius von 40 cm hintereinander aufgestellt. da die Steigung im
hinteren Parkett immerhin 10 % betrug, dann auf 6,5 % abfiel. um
anschließend In den vorderen Reihen In eine 5-prozentige Steigung
überzugehen, wodurch von jedem Platz aus eine gute Sicht auf die 9.x x
4,10 m große Bildwand gegeben war. Die akustischen Belange erfüllte
eine, in Sägeform gehaltene Decke, die sich über den indirekt
beleuchteten Zuschauerraum spannte. Die kinotechnische
Gesamteinrichtung bestand aus B-11-Projektoren (mit Xenonlampen BL9X.
1000 W.) mit Siemens Klangfilm-Tonanlage. Die "Bali"-Eröffnungsfeier.
der Trossinger Gemeinderäte. Vertreter der Stadt und der
Filmverleihfirmen, Unternehmer und Handwerker beiwohnten, wurde durch
solistische Darbietungen des "Altmeisters der Handharmonika", Hermann
Schittenheim (Hohner, Trossingen) verschönt. E5939 W5916 N5935
Nach der Kinonutzung zog 1969 ein
Musikclub in die Räumlichkeiten ein.
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