PALAST - LICHTSPIELE

Stuttgart (Baden-Württemberg), Königstr. 1

eröffnet: 31.05.1923
geschlossen: 1960
Sitzplätze: 1228 (1927) - 1300 (1930) - 1296 (1940) - 1300 (1952) - 1403 (1960)
Architekt:
Betreiber:
Palast-Lichtspiel A.-G, Direktion: A. Daub und W. Nagel
Palast-Lichtspiel-A.-G., Stuttgart Direktion: A. Daub
1923
mind.1926-1960
     


Die Palast-Betriebe in Stuttgart wurden am 31. Mai 1923 mit der Eröffnung des gleichnamigen Kinos in der Unteren Stuttgarter Königstraße gegründet. Es entstand durch den Ausbau des Marstall-Gebäude.
Das Familienunternehmen hatte jedoch eine wesentlich längere Tradition, denn schon im Jahr 1905 hatte der Gründer der Firma, der  Kino-Pionier August Daub, im Königshof in Baden-Baden sein erstes Kino eröffnet. Damals waren seit der ersten öffentlichen Filmvorführung in Europa noch nicht einmal 10 Jahre vergangen, doch August Daub hatte die großen Möglichkeiten, welche diese Erfindung bot, frühzeitig erkannt.

Im Jahr 1905 folgte die zweite Kinoeröffnung im Hoftheater, es folgten Eröffnungen in Schwäbisch Gmünd, Esslingen, Reutlingen, Ravensburg und Ulm bis nach Stuttgart, wo 1907 die Residenz-Lichtspiele in der Calwer Straße und 1911 das American Bio eröffnet wurden. Diesen schon ansehnlichen Theaterpark brachte August Daub in die neugegründete Palast-Lichtspiele AG ein. Das Unternehmen wuchs und florierte in den goldenen 20er-Jahren und stand Anfang 1930 nach dem staatlich geförderten UFA-Konzern an zweiter Stelle der deutschen Filmtheaterunternehmen.

Die positive Entwicklung endete abrupt, als 1942 die Nationalsozialisten den größten Teil des Unternehmens enteigneten, um alle Befugnisse in der Hand der Reichsfilmkammer zu vereinen. Der kleine Teil privat belassener Theater wurde in den Kriegstagen zerstört, so daß die Palast-Lichtspiele AG ohne Entschädigung für die Millionenverluste in der Nachkriegszeit neu aufbauen musste.

Auch die "Palast-Lichtspiele" fielen den Bomben zum Opfer, wurden dann aber bis 1949 wieder in alter Größe, wenn auch nicht in alter Pracht, wiederaufgebaut. Geschäftsführer war die gesamte Nachkriegszeit über Hermann Feller.

Nur langsam konnte wieder Fuß gefasst werden, und der Theaterpark umfasste 1960 erst wieder 5 Filmtheater. Nach Jahren der Festigung und sicheren Behauptung der Gesellschaft wurden mit Beginn der 70er-Jahre die Vorstellungen zur Erweiterung der Firma mit einem großen Aufwand an Kapital- und Arbeitskraft in die Tat umgesetzt. Im 60. Jubiläumsjahr konnte die Gesellschaft auf einen Theater-Bestand von 60 Filmtheatern verweisen und gehört damit wieder zu einem der größten Filmtheaterunternehmen der Bundesrepublik. Quelle u.a: Das Filmtheater 2-3/83

1960 schloss das Kino dann. Es war mit dem Aufkommen des Fernsehens in seinen Dimensionen einfach zu groß geworden.



Ansicht aus den 20er-Jahren (Bildquelle: Das Filmtheater)


Ansicht 1942 (Bildquelle: Postkarten-Ausschnitt)
Links ist das "Universum" zu sehen.

Saal 1949 (Bildquelle: Filmwoche 27/1949)

Foto von 1949 (Bildquelle: Filmwoche 25/1949)

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Datum der Erstellung/letztes Update: 10.12.2020