SCALA |
Schiffweiler -
Heiligenwald (Saarland), Karlstr. 15
eröffnet: | Dezember 1958 |
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geschlossen: | zwischen 1967 und 1971 |
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Sitzplätze: | 470 (1958) - 429 (1967) |
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Architekt: | |
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Betreiber: |
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Die
6250 Einwohner zählende saarländische Bergarbeitergemeinde Heiligenwald
- damals noch selbstständig - erhielt 1958 dank der Initiative des
Architekten Alfred Dörr als Bauherr und des rührigen mehrfachen
Theaterbesitzers Ferdinand Huwig als Pächter mit den
„Scala-Lichtspielen" ein zeitgenössisches Lichtspieltheater. Bereits
das Foyer, welches man von der Zugangsstraße aus über eine breite
ansteigende Steinstufentreppe durch eine stabile doppelflügelige
Metall-Glas-Portiere betat, zeigte die individuelle Gestaltungsform des
Erbauers und seiner Mitarbeiter. Der Boden war bedeckt mit hellen
Comblancient- Bruchplatten, die Winde teils in schweizer
Klinkerriemchen. teils in Klittelmosaiken gehalten, die Decke bestand
aus geschlitzten schallschluckenden Pressstoffplatten. Eigenwilligkeit
prägte auch den Stil der Kasse, bei der sofort die geschmackvollen
Mosaik- und Holzverarbeitungen auffielen. Letztere
(Esche-Resopat-Kunststoff), für welche Walter Brücker aus Heiligenwald
verantwortlich zeichnete, gaben sowohl der übrigen Foyer-Einrichtung
wie Wandverkleidung, Schaukasten und Türen als auch bestimmten
Kinosaalinstallationen ein besonderes Timbre.
Das eigentliche 6.40 Meter hohe Theaterhaus hat eine Länge von 26 Metern; es war am Einlass 11,10 Meter breit, verlief dann schwalbenschwanzförmig zur Leinwand (12 x 4.70 Meter) zu, bei welcher die Saalbreite 13.50 Meter betrug. Sämtliche Wände waren mit Plastikfolien bespannt (Seiten: blau. Rückwand: rot, Bühne: grün-silber). Der Plafond war mit abwechselnd grauen und roséfarbenen, schallschluckenden und luftdurchlassenden geschlitzten Kunststoffplatten bezogen. Die 470 Stühle, die sich über ein achtprozentiges Gefälle verteilten, lieferte die Loumsa- Canfort GmbH, Saarbrücken. Beheizt wurde die Gesamtanlage über eine Konvektor-Heizung der Stahlbau GmbH, Dillingen. Die kinotechnischen Einrichtungen besorgten in Kollektivarbeit Helmut Geld. Merchweiler, und Heinz Büchner, Herrensohr. Zur Aufstellung kamen zwei vierkanalige 5 R-Cinemeccanica-Magnettonprojektoren mit Fening-Lampenhäusern (425 - mm - Spiegel), die ein gutes Bild und guten Ton garantierten. Im Kinoadressbuch 1965 wird die "Scala" nicht erwähnt, was auf eine vorübergehende Schließung hinweist. Dann übernahm Der Schiffweiler Kinobetreiber Karl Wagner übernahm dann die Geschäfte bis caq. 1970. Zuletzt scheint das Haus ein sogenanntes "Tanz-Kino" gewesen zu sein, wie sie zu dieser Zeit beliebt waren. Zumindest deutet eine Veranstaltungsreihe im Bürgerhaus unter dem Motto "Scala-Tanzkino" darauf hin. |
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