SCHAUBÜHNE

Lüneburg (Niedersachsen), Neue Sülze 10

eröffnet: 28.08.1905 - 6.12.1951 (Wiedereröffnung)   W5202
geschlossen: 1964
Sitzplätze: 150 (1904 - Vereinshaus Neue Sülze 9) - 380 (1905) - 420 (1918) - 329 (1927) - 650 (1929) - 649 (1940) -
Architekt:
Betreiber:
August Greune
Hans Elvers, Hamburg
Inge Putzier, Hamburg
Henriette und Kurt Müller
1905-1932
1933
1934
mind. 1937-1964
Kinoname bis 1927: Edison-Theater, ab 1929 Greunes Theater 
neuer Kinoname: Schaubühne

                         


Im Dezember 1901 befand sich ein "Kaiser-Panorama" im Erdgeschoß des Hauses Neue Sülze 9, dort hatte der Arbeiter-Bildungsverein seinen Sitz. Am 8. Oktober 1904 eröffnete August Greune hier mit dem "Edison-Theater" das vierte ortsfeste Lictspieltheater Deutschlands. Schon 1905 baute August Greune (geb. 24.09.1871, gest. 31.06.1934) neben dem Vereinshaus  ein neues Lichtspieltheater. Mit technischen Vorkenntnissen baute Greune schnell eine kleine Kinokette mit Filialen in Eisenach, Wittenberge und Lüneburg auf. Das Lüneburger Kino, das 1905 mit 150 Plätzen begann, erwies sich schnell als zu klein. Greune stieß die anderen Unternehmen ab und konzentrierte sich auf sein Lüneburger Filmtheater. Einige Jahre lang versorgte er in in einem 1000 Personen fassenden Varieté-Zelt die Orte der Umgegend mit kinematographischen Vorführungen. Andere Quellen (Wehdemeier & Pusch, 1991) geben als Standort von 1907-1909 die Lüner Straße 1b an.

1910 wurde das Kino vollständig umgebaut. Die Bühne mit ca. 35 qm Bildfläche wurde mit einer Neuheit versehen: Nach jeder Vorstellung verschwand die Projektionsleinwand durch elektrische Betätigung vom Vorführraum aus im Bühnenhaus. Das Publikum sah dann die freie Bühne. 
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Nach dem Brand des Lüneburger Stadttheaters 1921 sah Greune den gegebenen Moment, einen Theaterneubau mit der Erweiterung seines Lichtspielbetriebs zu verbinden.Durch geschickte Baudisposition genügte eine Schließungspause von vier Wochen, um das Vorhaben zu realisieren.
1927 wurde in dem Saalkino ein Rang eingebaut, die Inneneinrichtung mit indirekter Beleuchtung ausgestattet und modernisiert. Das Ziel, am gleichen Platz einen Betrieb immer weiter auszubauen, führte 1929 dazu, die für den Bühnenbetrieb erforderlichen Durchbrüche und Einbauten weiter durchzuführen. Das nun 650 Plätze fassende Theater ging 1930 nach Anschaffung einer Klangfilm-Apparatur zum Tonfilm über. Sämtliche Baumaßnahmen kosteten 535.000 Reichsmark. Wegen finanziellen Schwierigkeiten musste Greune das Kino 1929 an die Stadt Lüneburg verkaufen. später übernahmen seine Tochter Henriette und ihr Mann Kurt Müller den Betrieb als Pächter.
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Eine Beschlagnahme nach dem Zweiten Weltkrieg führte zu einer Namenänderung in "Astra Cinema" und wurde erst 1952 aufgehoben, nachdem mit dem "Globe" ein eigenes Kino für das Militär erbaut wurde. Das Haus stand jetzt unter der Leitung von Greunes Tochter Henny (geb. 22.12.1900, gest. 27.08.1977) und ihres Gatten Karl Müller. E5220 N5491 W5444

Das Kino wurde 1964 in Betrieb und wurde dann nach Verfügung der Stadt Lüneburg wegen Baumängeln abgerissen. einzig das Grabmal auf dem Friedhof steht noch zur Erinnerung an eine interessante Familie Lüneburgs.

Ein Foto sehen Sie hier.


Saal 1954 (Bildquelle: Der Neue Film 91/1954)
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Datum der Erstellung/letztes Update: 11.03.2023 - © allekinos.com