LIBRA

Köln - Braunsfeld (Nordrhein-Westfalen), Aachener Str. 559

eröffnet: 28.10.1937 / 30.06.1949 (Wiedereröffnung)
geschlossen: September 1968
Sitzplätze: 720 (1940) - 746 (1952)
Architekt: Adam Lang (Wiederaufbau 1949)
Betreiber:
Paul Rusche
Heinrich Weigand
Ernst-Fred Weigand-Diederichs
Heidi Weigand-Diederichs
1937-1944
1949-Anfang 60er
Anfag 60er-1966
1966-1968
                                   


Das Kino wurde 1937 aufgebaut. Es befand sich in einem dreistöckigem Haus. Ein Teil des Erdgeschosses blieb Ladengeschäften vorbehalten, währen rechts ein langgestreckter Vorraum zum anschließendem Theater führte. Er nahm zuerst das Kassenhaus mit den Filmankündigungen auf, dahinter lagen - durch eine Pendeltür getrennt - Garderoben und Toiletten. Mosaikplatten, Gummi- und Velourläufer rundeten das Bild ab. Der Zuschauerraum war in rechteckiger Form gehalten und wies 724 Sitzplätze auf.  Die "Sonora"-Bildwand hatte eine Größe von 6 x 5 m., im Vorführraum standen AEG-Maschinen mit einer "Europa 1"-Apparatur. Der Saal war in Stahlskelettbau errichtet. Die neuartige Wandverkleidung nannte sich "Pertinax" - ein Kunstharz-Erzeugnis, das unbrennbar war. Etwa 3 cm stark waren die marmorierten Platten, die aus Bakelite-Kunstharz unter Anwendung von Druck und Hitze hergestellt wurden. Die Bestuhlung - Klappsitze, in den Logen Sessel - war in blauer Flachpolsterung ausgeführt. Mit dem Film "7 Ohrfeigen" begann der Spielbetrieb.  L38262

Inhaber des Kinos war Paul Rusche, Theaterleiter Philip und Maria Diederichs. Diedrichs starb bereits Ende der 1930er-Jahre. Nach dem Krieg strengte Maria mit ihrem zweiten Ehemann Heinrich Weigand den Wiederaufbau des als Mustertheater geltenden "Libras", was für "Lichtspiele Braunsfeld" stand, an.

Nach siebenmonatiger Bautätigkeit wurde das im Krieg beschädigte Kino unter Mitwirkung des Juniorchefs Ernst Diederichs als Balkontheater mit Seitenbalkonen neu errichtet und hatte jetzt knapp 800 Sitzplätze. Eine Erweiterung auf 1000 Plätze wäre machbar gewesen, wurde aber nicht mehr realisiert. Die große Eingangshalle mit Glasportal, Doppelkassse und 10 Vitrinen hatte als Blickfang ein Ankündigungstransparent aus Glas, ferner eine geräumige Garderobe und Verkaufsstände. Im Theatersaal waren Sperrsitzlogen abgeteilt. Auch der Balkon hatte ein Foyer mit Garderobe. Aus akustischen Gründen war der Theatersaal mit Spezialplatten verkleidet. Die technische Ausstattung bestand aus zwei Euro M-Lorenz-Verstärkern, Philipps-Gleichrichter 60 Ampére, Kühlgebläse - beides in eigenem Schaltraum - Dia-Projektor, Farbspieler sowie Sonora-Bildwand mit den Ausmaßen 4,5 x 6 m. Am Tag der Wiedereröffnung wurde der Film "Diese Nacht vergeß´ ich nie" gezeigt.
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Weiteres erfahren Sie auf der großartigen Seite "Köln im Film" (mit Fotos)

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