LUNA

Hannover (Niedersachsen), Bürgerstr. 2-3

eröffnet: 1919 - 24.09.1953 (Wiederaufbau)  L1904
geschlossen: 1971
Sitzplätze: 227 (1020) - 860 (1929) - 821 (1040) - 786 (1953/1967)
Architekt: Alfred Goetsch
Betreiber:
H. Kirschmann
K. Spieker
Carl Stapelfeld, Hamburg
B. Heimann, Berlin
Moritz Hamburger und Alfred Behr
Willy Kuschel, Danzig
1919-1920
1921
1928-1919
1929-1932
1933-1935
1925-mind. 1967
Kinoname: Vaterland-Lichtspiele

neuer Kinoname: Lister Lichtspiele
neuer Kinoname: Luna

                      


Nach mehreren Jahren Pause eröffnete um 1928 ein neues, wesentlich größeres Lichtspieltheater an diesem Standort. Die "Lister Lichtspiele" waren mit über 800 Sitzplätzen eines der großen Bezirkskinos. Betreiber Carl Stapelfeld musste allerdings schon bald Konkurs anmelden, das Vergleichsverfahren war am 5. April 1929.  L2987

Auf Veranlassung der Gaufilmstelle wurde im August 1935 über die Reichsfilmkammer das im Besitz der Juden Moritz Hamburger und Alfred Behr befindliche Lichtspieltheater Luna-Filmpalast (Hannover, Bürgerstraße) polizeilich geschlossen.
Quelle: www.jüdische-gemeinden.de

Danach übernahm der Danziger Kinounternehmer Willy Kuschel im Rahmen seiner Expansion in Norddeutschland (über 20 Häuser) die Führung des jetzt "Luna" genannten Filmtheaters. 1943 wurde das Gebäude im Krieg zerstört.
 
Ende September 1953 eröffnete Theaterbesitzer und Hotelier Willy Kuschel, dem bereits die "Regina-Lichtspiele" gehörten,  die "Luna-Lichtspiele" erneut. Das 10 Jahre zuvor durch den Krieg zerstörte Gebäude wurde nach den jüngsten Erfahrungen des Kinobaus von Architekt A. Goetsch wieder aufgebaut. Der Besucher trat durch den Eingang, der unter einem vorgezogenen, mit Neon-Röhrenlicht erhellten Dachschirm lag und dessen Wände mit poliertem Marmor verkleidet waren, in die große, mit Solnhofener Platten ausgelegte Halle. Zwei Kassen und eine Garderobe befanden sich im Parterre-Foyer, die zweite Garderobe im Rang-Foyer. Das Vestibül im Rang, der 250 Personen fasste, hatte Floorbestfußboden und Fischer-Glasleuchten. Der Theaterraum war mit blauer und goldener Acella ausgestattet. Die Plattenverkleidung war mit Glaswolle gefüttert, die Decke bestand aus Schallschluckplatten mit Goldfassung. Geschmackvolle Wandleuchten zierten die Seitenwände. Vor der Leinwand fielen 15 m breite schwere Samtbahnen aus Goldvelour, hinter denen ein zweiter Vorhang aus hellblauem Satin hing. Die 4,70 x 12 m große, aus einem Stück gewebte Bildwand wart für CinemaScope-Projektion geeignet, das Lautsprechersystem auf Stereo-Ton eingerichtet. Das Theater, das sich dem guten Spielfilm verschrieben wollte, konnte 796 Besucher auf die Samt-Polstersesseln aufnehmen. In der Vorführkabine standen zwei Ernemann-X-Maschinen mit Dominar-M-Verstärkeranlage. Klima- und Schwerhörigen-Anlage machten die Ausstattung vollkommen. Der festlichen Eröffnung mit dem Film "Heimlich, still und leise" wohnte Bundesminister Storch bei. Niedersachsen-Vorsitzender Georg H. Will überbrachte die Glückwünsche des Verbandes und der Kollegenschaft.  W5340 E5340 N5377

Das Kino hielt sich bis 1971. Heute steht auf dem Gelände ein Supermarkt.


Saal 1953 (Bildquelle: Der Neue Film  77/1953)

Saal 1955 (Bildquelle: Der Neue Film 1955 / Hauschild)

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