ADLER - LICHTSPIELE

Hannover (Niedersachsen), Böcklinpl.1/2

eröffnet: 1923
geschlossen: 28.12.1967
Sitzplätze: 223 (1932) - 230 (1929) - 300 (1932) - 319 (1940) - 500 (1949) - 489 (1960) - 300 (1965)
Architekt: Knackstedt (Umbau 1947-1949) - Arnold Leissler, Hannover (Umbau 1955)
Betreiber:
A. Wiech
G Brennecke
Paul Meyer
Kurt Walz
Otto Walz
Lilly Rodewald
1925
mind.1926-1931
1932
1933-1936
1937-mind.1942
1945-1967
Kinoname: Buchholzer Lichtspiele
neuer Kinoname: Adler -Lichtspiele






Das Kino entstand 1923 als Einbau in einem Gasthaussaal. In den ersten Jahren wurden nur an den Wochenenden Vorstellungen gegeben.
Das Kino scheint den Krieg einigermaßen unbeschädigt überstanden zu haben. Am 24. Juli 1945 konnte es zusammen mit vier weiteren Kinos im Stadtgebiet Hannovers wiedereröffnen. Erster gespielter Film war die alte deutsche Produktion "Die schwedische Nachtigall" (1941, Regie: Peter Paul Brauer).
Ein Jahr später begann die neue Besitzerin Lilly Rodewald mit Umbauarbeiten bei laufendem Betrieb. Diese dauerten von Juni 1946 bis April 1949. Herr Rodewald, der Sohn der Besitzerin und Geschäftsführer Pieper bargen oftmals eigenhändig Eisen und Steine aus den Trümmern. Zur Erweiterung des Zuschauerraums ein 16 Meter langer, freitragender Binder eingebaut. Die Bauarbeiten wurden von der Firma Riemer aus Hannover durchgeführt.
Den in schlichtem Weiß gehaltenen Kassenraum betrat der Besucher  durch einen von zwei Säulen getragenen Vorbau. Zwei Kassen sorgten für reibungslosen Publikumsverkehr. Das zartgrüne Foyer bekam durch die kleinen Plauderecken mit Sesseln, Tischen und Stühlen und die auffallend geformten Leuchtröhren eine anheimelnde Atmosphäre. In einer großen Vitrine stellten mehrere Textilfirmen ihre Waren aus. An den Wänden hingen Bilder des Kunstmalers Karl-Heinz Kramer. Eine moderne, hygienische Toilettenanlage wurde ebenfalls neu geschaffen.
Die Seitenwände des Zuschauerraums waren in rotem Rauputzausgeführt, von dem sich die Stuckarbeiten in Blattsilber vorteilhaft abhoben. Die Rückwand des Raumes bestand aus Akustikpatten. Die alte Holzdecke wurde beige gestrichen. 10 gelbe Wandleuchten erfüllten den Raum mit warmen Licht. Nach hinten wurde der Boden erhöht, so das ein Gefälle von 1:5 entstand. Die neue rötliche Bestuhlung stammte von der Firma Viereck in Celle. Die neugebaute Bühne mit Künstlergarderoben eignete sich für Varietévorstellungen und war 4,5 m tief, 7 m breit und 6 m hoch. Die Maße der Leinwand betrugen 4,5 x 5 m. Der silbergraue Vorhang fügte sich harmonisch in den farbigen Rahmen des Raums ein. Die mehrfarbige Rampenbeleuchtung konnte rotes, grünes und blaues Licht mischen. Eine eigene Notstromalage verhinderte Unterbrechungen durch Stromausfall.
Auch der Vorführraum wurde erweitert Zwei Maschinen vom Typ Bauer 7 b garantierten zusammen mit einer Klangfilmanlage Eurodyn II eine einwandfreie Bild- und Tonwiedergabe. Täglich wurden vier Vorstellungen gegeben. W4935

1955 wurde das Kino innerhalb von 19 Tagen von Grund auf renoviert. Der erweiterte Kassenraum erhielt eine Täfelung durch gewellte Dorcolux-Platten. Er verfügte jetzt über zwei Schalter. Das Foyer schmückten weiß-graue Salubra bzw. farbige Blattmuster-Tapeten. Die Wände des Zuschauerraums wurden mit gestepptem, beige bis goldfarbenem Adretta bespannt, die Decke bestand aus hellblauen Akustikplatten. Die Rückwand hatte eine gefaltete Acella-Wandverkleidung. Nach vorn schloss ein königsblauer Seidenvelour-Vorhang dien Raum ab. Die Wände waren mit fünfarmigen, tulpenartigen Fischer-Kinoleuchten bestückt, die neuen V-förmigen Polsterstühle lieferte Schröder und Henzelmann. Die Bühne wurde verbreitert. Die Bauleitung lag in den Händen von Architekt Arnold Leisler. Zur Wiedereröffnung lief  "Der Wekt gehört die Frau" (hört sich im Originaltitel "Woman´s World" schon bessser und politisch korrekter an...) - in diesem Fall der langjährigen Inhaberin Lilly Rodewald.  
N5560

Frau Rodewald führte das Kino bis zur Aufgabe 1967.


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