ASTORIA

Hannover (Niedersachsen), Konrad-Hänisch-Str. 3b

eröffnet: 17.10.1945
geschlossen: ca.1960
Sitzplätze: 350 (1949) - 371 (1957)
Architekt: Hindahl
Betreiber: J. Hammes           1945-1959
Richard Wurmel   1960    

Nachdem die sogenannten "Fremdarbeiter" nach der Kapitulation 1945 aus ihren Baracken in der Konrad-Hänisch-Str. auszogen, wurde eines der Gebäude schon als als Kino genutzt. 1948 wurde der Saal dann saniert und zu Weihnachten als "echtes" Filmtheater eröffnet.

Der Saal maß 280 Quadratmeter. Die obere Hälfte der Wände war in roter Farbe gehalten. Der grüne Vorhang wurde von dem in goldenen Farben gehaltenen Prozenium umrahmt. Die Decke bestand aus Hellblauen Hartfaserplatten. Die Wände selbst wurden durch Isolierplatten zu Isolier-Doppelakustik-Wänden ausgebaut. Durch die Maserung der Platten entstand der Eindruck,als seien die Wände mit rotem Seidenstoff bespannt. Die 365 Klappstühle hatten jeweils zwei Armlehnen. Die Bühne hatte eine Tiefe von 5 und eine Breite von 6 Metern. Hinter ihr befanden sich Umkleideräume. Die Leinwandmaße betrugen 3 x 4 Meter. Die Beleuchtung bestand aus sechs hölzernen Wandarmen mit Pergamentschirmen und einigen Leuchtröhren als Deckenbeleuchtung. Im Vorführraum standen zwei Sonulux-Maschinen mit Spiegellampen, die dem Typ Bauer B 8 gleichkamen.

Das Kino spielte täglich zwei Vorstellungen um 18: Uhr und 20:15. Sonntags gab es zusätzlich eine Nachmittagsvorstellung um 15:00. Die Preise variierten zwischen 1,00 und 1,50 DM. Es wurden zwei Programme in einer Woche gegeben.Laut Betreiber Hammes waren neue deutsche Filme nicht sehr gefragt, "Film ohne Titel" war beispielweise ein Totalflop. Besser besucht waren Reprisen alter deutscher, französischer oder englischer Filme.

1954 wurde das Kino nach Plänen des Betreibers umgestaltet. Der Zuschauerraum wurde mit beigefarbener, gefalteter Acella-Bespannung, Mahagoni-Täfelung, gefälligen Wandleuchten und seitlich der Bühne mit schwarz-beige gemusterter Glaswollepolsterung  versehen. Der seidene Bühnenvorhang und die Seitenvorhänge waren auf diese Farben abgestimmt. E5447

Pläne, durch den Einbau eines Balkons die Kapazität um weitere 200 Plätze zu steigern, wurden nicht verwirklicht.

Heute (2011) residiert hier der Narhalla-Karnevalsverein


Foto von 2009

Vielen Dank an Torben Scheller für das Bild



Saal 1948 (Bildquelle: Filmwoche 20/1949)
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Datum der Erstellung/letztes Update: 15.01.2023 - © allekinos.com