HARMONIE - LICHTSPIELE

Hamburg - Wandsbeck, Wandsbeker Marktstr. 33-35 

eröffnet: 1918 - Dezember 1928 - 20.04.1951 (Wiedereröffnung)
geschlossen: 30.12.1968
Sitzplätze: 750 (1920) - 1600 (1928) -  1539 (1940) - 1400 (1952) - 1251 (1962/1967)
Architekt: Orth (Ausbau 1928) - Hans Mütel (Wiederaufbau 1951)
Betreiber:
Wilhelm Schehak
Paul Besse
geschlossen
Paul Besse
1918-1927
1928-1943
1943-1951
1951-1968
                                                                                       

Die "Harmonie" war ursprünglich ein Theater und wurde 1905 zum Tanzlokal (Club und Ballhaus Johannes Bruhns), aus dem 1918 wiederum ein Saalkino wurde. Die mit Keramik verzierte Fassade machte bereits von außen einen einladenden Eindruck.

1928 erfolgte ein aufwändiger Umbau und eine Vergrößerung des Saales auf 1600 Plätze. Der Zuschauerraum wurde in einer für Hamburg neuartigen Form geschaffen. Er war von allen übrigen Räumen des Theaters vollständig abgeschlossen. Die Innenräume waren in Rot und Gold gehalten. Imponierend wirkten die Abmessungen: 40 Meter lang bei einer Breite von 24 Metern. Die Deckenhöhe betrug 20 m mit einer 25 m  emporragenden Kuppel. Die ersten gespielten Filme im vergrößerten Filmpalast waren "Ariane in Hoppegarten" und "Geschichten aus dem Wienerwald". L28298

Bei Bombenangriffen wurde das Haus im Juli 1943 zerstört. Ab dem 1. Juli 1944 wichen die Betreiber auf die Turnhalle am Chemnitzplatz am Wandsbeker Bahnhof und die Turnhalle Bovestraße aus und zeigten vorläufig dort ihre Filme.

Schon im Herbst 1950 hatte Familie Besse die Umfassungsmauern und die eiserne Dachkonstruktion aus eigenen Kräftzen wiederhergestellt und am 2. Januar 1951wurde mit 348 Männern an dem gewaltigen Neubau in Tag- und Nachtschicht gearbeitet. Paul Besse brachte 1951 in Hamburg-Wandsbek das großzügigste Filmtheater an den Start: die "Harmonie-Lichtspiele". Das Kino war gleichzeitig für Bühnen-Shows und Opernaufführungen eingerichtet. Erstmalig wurden in Ton- und Bildwiedergabe die neusten Patente erprobt. 1500 Besucher konnten sich davon überzeugen. Besondere Attraktionen bildeten Raucherlogen, durch Glaswände vom Zuschauerraum getrennt und mit Spezial-Lautsprechern versehen, und ein Springbrunnen, dessen Fontäne Kölnisch Wasser sprühte. Die Wände waren teils mit Mahagoni getäfelt, teils mit silbergrauem Stoffin vertikalen Falten gespannt. Im Bildwerferraum standen zwei Ernemann X-Maschinen mit Magnosol IV-Bogenlampen. Das 7 x 5 m große Bild wurde auf eine tondurchlässige Leinwand Marke Ideal projeziert. Eröffnungsfilm war "Kind der Donau".  E5118

Mehr über das Kino erfahren Sie auf den Seiten des Film- und Fernsehmuseums Hamburg.

Einen Artikel über die Wandsbecker Kinos lesen Sie hier.


Ansicht 1932 (Bildquelle: Postkarte)

Saal 1951 (Bildquelle: Der Neue Film 19/1951)

Saal 1951 (Bildquelle: Filmecho 52/1951)
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Datum der Erstellung/letztes Update: 06.12.2021