ELBE - THEATER

Hamburg, Osdorfer Landstraße 198

eröffnet: 1954
geschlossen: in Betrieb
Sitzplätze: 515 (1958) - 324 (1980) - 260 (1983/2005)
Architekt:  
Betreiber: Philipp Koffenberger & Walter Mehrens     1954-ca.1958

Willi Kitzerow                                            1963-mind.1967

Jörg Ramke                                                mind.1980-mind.1997

Hans-Peter Janssen                                     seit mind.2005

1954 als Cinemascope Filmtheater "Osdorfer Lichtspiele" gebaut und mit Friesecke und Hoepfner FH 66 ausgestattet, schließt dieses Haus nach kurzer Spielzeit ca. 1957 wieder.1963 erneut eröffnet von einem Herrn Kitzerow (Volksfilm GmbH), das war der Mann mit der Froschaugenbrille, der nie in seinem Leben im Kino, nicht mal im eigenen war, dann mit FP 20S Einprojektor Automatikanlage der Phillips GmbH.

Später wird die Haus von Jörg Ramcke, dem Sohn des Kinobetreibers und Künstlers Georg Ramcke, ehem Betreiber des "Landhaus / Liliencron Theaters, übernommen. Ramcke hatte zu diesem Zeitpunkt noch die Flottbecker Lichtspiele (Floki) am S- Bahnhof Flottbek, die allerdings bald schließen müssen, weil der Mietvertrag auslief. Danach konzentriert er sich auf das "Elbe - Theater" als Filmkunsttheater in den Elbvororten. Ein gepflegt aufgebauter Saal mit großem Foyer und guter Sicht auf die Vorderwandfüllende CS Bildwand, gute Tonwiedergabe, Elbe war das erste Dolby-Stereo Kino Hamburgs, und bewußt freundliches und kompetentes Personal sorgen für einen regen Besuch der Elbvorortler. Nach dem sich Herr Ramcke zur Ruhe gesetzt hat, übernahm H.P. Jansen das Kino und führt es in bewährter Weise seit vielen Jahren erfolgreich weiter.

Die Fassade wurde schon immer durch die beiden Ladengeschäfte mit deren nicht gerade dezenter Reklamebeschriftung gestört. Wie in Bauordnungslehre von Speer in der 1940er Ausgabe beschrieben wird, gehören die Läden zu einem Stadtteilkino links und rechts hinzu, sie sichern die Gesamtwirtschaftlichkeit. Allerdings durfte die klassizistische Gesamtwirkung nicht in dieser Weise gestört werden, die Reklame "hat dezent angebracht zu werden".

Das ganze Theater erfüllt die Speerschen Vorgaben an Größe und Aufbau, typisiertes Bauen. Auch die Betreiberwohnung oberhalb des Foyers, sie gehörte im Reichsdeutschland dazu. Die Fenstergröße klassisch geschnitten, hier aber mit dem Frevel der modernen Fenster, wo eigentlich 4 Feld geteilte Fenster 2/3 1/3 Teilung hingehören.

Und kaum ein Architekt wird 1954 behaupten, es wäre ein "Typisierter" Entwurf des Ministerium Speer Kataloges, sondern immer sein eigener...

Vielen Dank an Stefan Scholz für das Bild und die Informationen

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