Freiburg (Baden-Württemberg),
Kaiser-Joseph-Str. 270
eröffnet: |
15.04.1911 |
geschlossen: |
Ende März 2023
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Sitzplätze: |
420 (1924) - 750 (1930) - 336/180/52/39
(2006) |
Architekt: |
|
Betreiber: |
Henriette
Hansberger
1911- Lichtspielgesellschaft
Friedrichsbau Alfred Flügel, Salomon Weil Straßburg) & Julius
Guthmann (Straßburg) 1.4.1916-1920 L1629. Zentral
-
Kinematograph 1920-1923
Handloser &
Karg
1924 K24913
Friedrich Karg,
Stuttgart
1925-1928
Friedrichsbau Lichtspiel Gmbh Lehnmann&Zimber 1929
Palast - LS ,
Stuttgart
1930-1998
Michael
Wiedemann
1998-2023
|
Als letztes Kino der „Gründerzeit“ wurden die
Friedrichsbau-Lichtspiele am 15.4.1911 eröffnet. In ihrer Anzeige zur
Eröffnung warben die Besitzer mit Feuersicherheit, neuzeitlicher
Ventilation, der Größe und Schönheit, dem halbwöchentlichen
Programmwechsel und der Musikbegleitung durch eine Künstlerkapelle. Der
Friedrichsbau war das erste neuerbaute Kino in Freiburg. Inhaberin war
Henriette Hansberger, die Witwe des Restaurateurs Johann Josef
Hansberger in Mühlhausen. Es ist bisher noch nicht geklärt, ob dieser
Johann Josef Hansberger identisch ist mit dem Herrn Hansberger, der
sowohl in Basel, Colmar als auch Mühlausen Kinos besaß. Hansberger
besaß in den 1910er Jahren zudem auch eine „Aktiengesellschaft für
Kinematographie und Filmverleih in Straßburg“.
Das
neuerbaute Kino scheint die alteingesessenen Etablissements ziemlich
unter Druck gesetzt zu haben. Weltkinemtograph und Zentralkino
schalteten große Anzeigen, um auf ihre Leistungen hinzuweisen. Der
Weltkinematograh wirbt mit dem Slogan „das 1te und feinste
Lichtbild-Theater am Platze ist und bleibt der Welt-Kinematograph“ und
das Zentral versucht seine Gäste mit den größten Darbietungen der
Saison wie dem DEUTSCH-DÄNISCHEN KRIEG oder dem Sensationsroman DER
SCHRECKEN ins eigene Kino zu locken.
Die Preise fürs Kino
im Friedrichsbau lagen zwischen 1,20 Mark (Parkettloge) und 30 Pfennige
für den 3. Platz. In der Direktionsriege des Friedrichsbau gab es
allerhand Wechsel. 1913 war C. Heinz Direktor, 1914 Ludwig Goebel, in
der Verwaltung war Richard Straub tätig. Ab 1917 leitete Alfred Flügel
das Friedrichsbau-Kino. Flügel betrieb auch das Café im Friedrichsbau
und später einen Filmverleih
Quelle :Freiburger Kinolandschaft bis 1919 - Camera obscura und Kaiser-Panorama von Marga Burkhardt1906 wurde der damals als neuzeitlich gepriesene Geschäfts-
und Kaffehauskomplex "Friedrichsbau" eröffnet. Das
Café bekam durch sein Orchster einen solchen Zulauf, daß
bereits im Jahre 1910 ein Erweiterungsbau notwendig wurde, der
dem Café nun ca. 1000 Sitzplätze auf 2 Etagen verschaffte.
Unmittelbar neben dem Anbau siedelten sich auch
die "Friedrichsbau-Lichtspiele" an.
25 Jahre später - nun schon Tonfilmzeit - genügten die
Kinoräumlichkeiten nicht mehr, so daß auch hier ein
Erweiterungsbau notwendig wurde.
1930 wurde es durch die Palast-Betriebe Schmidt und Theile
übernommen. Nach dem Krieg diente das Kino 10 Jahre lang den
französischen Truppen als Lichtspieltheater. Iin den 70er-Jahren
trennte man den Rang ab (heute: "Apollo 1") und
integrierte in einem Teil des Foyers und im Untergeschoss noch 2
Kleinkinos (Apollo 2 und 3). Diese existieren auch heute noch als Relikte einer unrühmlichen schachtel- und Kellerkino-Zeit.
Seit der Übernahme 1998 durch Michael Wiedemann ist der
Friedrichsbau zusammen mi dem Kandelhof eines der innovativsten
und engagiertesten Programmkinos in Deutschland, welches sich die
zahlreichen Auszeichnungen redlich verdient.
Einen ausführlichen Artikel über das Kino finden Sie hier.
Artikel über die Schließung finden Sie hier und hier.


Vielen Dank an Robert Bernnat für
die Bilder und Informationen

Vielen Dank an Benjamin Kohzer für das untere Bild von
2012
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