Das 1931 eröffnete Kino im Essener Stadtteil
Karnap entstand als Anbau einer heute noch bestehenden Gastwirtschaft.
Es war stets an auswärtige Kinounternehmer verpachtet. Ob das Kino den
2. Weltkrieg ohne größere Schäden überstand, ist nicht ganz klar.
Auf alle Fälle gab es einem Umbau, der von Mai 1947 bis 1948 dauerte
und hauptsächlich in Eigenarbeit geleistet wurde. Danach präsentierte
sich das Lichtbildtheater im neuen Look. Sonnennahe bräunliche Farbtöne
herrschen vor und steigerten sich in dem Gelb der neuen Parkettsessel,
welche mit weiter Ausbuchtung den Gast behaglich umfingen. Eine
Heraklit-Verkleidung der Wände und Hartfaserplatten als Decken waren
der Akustik bekömmlich Die Bühnenseite, als Mittelpunkt der
Betrachtung, war mit einem ausschwingenden Vorbau und einer kräftigen
Umrahmung markant hervorgehoben. Rang und Logen gliederten den
rückwärtigen Teil des Raumes. Das Kino war: ein Theater für den Kumpel.
Es lag im Kranz einiger Großzechen wie Stinnes und Hoesch. So lud der
Besitzer des Kinos - Max Sturm, nicht allein die "Honaratioren" zur
festlichen Eröffnung ein, sondern auch in Vielzahl die Bergmänner. Das
wurde entsprechend positiv vermerkt.
Die große Konkurrenz auch in den Vororten - so gab es z.B. in der
Karnaper Straße mit dem "Casino" ein weiteres Kino - zwang das
"Residenz" schon recht früh - um 1959 - zur Aufgabe. Der Saal ist heute
nochzu erkennen.
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