FILMBÜHNE

Eppelsheim (Rheinland-Pfalz), Bahnhofstr.

eröffnet: um 1950
geschlossen: ca.1959
Sitzplätze: 160 (1958)
Architekt:  
Betreiber: Sophie Eppart                         1958

Dieses Kino war mit loser Bestuhlung eingerichtet. Ab Mitte der 50er-Jahre wurde es als stationäres Kino in den Adessbüchern angegeben, aber bereits 1950 wird ein Wanderkino erwähnt. Da der Bildwerferraum sehr klein war konnte nur mit einem mobilen Projektor einer Bauer Sonolux II gespielt werden.Um pausenlos zu spielen wurde die verbotene Aknaptechnik angewandt. Dabei wurde auf die Maschine oben ein vergrösserter Rollenkoffer, in den 2 Filmrollen gingen, montiert. Die Achsen der Rollen waren innerhalb eines C profils verschiebbar. Auf die vordere Achse kam Rolle 1 und wurde in den Projektor eingelegt. Das Ende der 1.Rolle war präpariert indem ein Knick im Film gemacht wurde und dieser mit Gummilösung eingestrichen wurde. Anfang der Rolle 2 ohne Startband wurde ebenfalls mit Gummilösung bestrichen und in eine Vorrichtung über dem Filmeinlauf eingelegt. Das Ende der 1.Rolle sollte auf den Anfang der 2.Rolle fallen, zusammenkleben und mit durch den Projektor gezogen werden. Im unteren Rollenkoffer wurde bei laufendem Betrieb die Klebestelle wieder getrennt und ein eine neue Leerrolle eingesetzt. Danach wurde die obere leere Rolle entnommen, die Achse rausgeschoben, die nun laufende Filmrolle nach vorn über den Einlauf geschoben,die Achse hinten wieder eingesetzt und die nächste Filmrolle wieder eingesetzt. Nicht immer klappte es,aber das Publikum blieb ruhig, da sie sowas gewohnt waren. Da das Aknapspielen nicht gerade filmschonend war, konnte man das Verbot verstehen.

Schon Ende der 50er wurde der Kinobetrieb - wohl wegen der Konkurrenz der "Post-Lichtspiele" - eingestellt.

Vielen Dank an Horst Bienroth für die Informationen.

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