GERMANIA

Düsseldorf - Gerresheim (Nordrhein-Westfalen), Benderstr. 70

eröffnet: Januar 1929
geschlossen: 24.10.1966
Sitzplätze: 360 (1929) -
Architekt: Mecklenbeck (Neubau 1959) - 484 (1940) - 525 (1952/1958) - 475 (1959) - 471 (1965)
Betreiber:
Otto Werner & Anton Heinz Müller
Willi  und. Agnes Lampenscherf
1929-1932
1933-1966
     


In Düsseldorf-Gerresheim schuf der Theaterbesitzer Heinz Müller und sein Partner Otto Werner durch Umbau des "Germaniasaals" ein hübsches Kino, das den alten Namen beibehielt. Das Theater fasste 360 Sitzplätze und war in Rot und Gold gehalten. Die Deckenmitte nahm ein großer, moderner Beleuchtungskörper ein. Das ausgestrahlte Licht wurde durch vier Kugellampen in den Ecken des Saales verstärkt. Der große, vergoldete Bühnenrahmen enthielt die Leinwand.
Zur Eröffnung lief „Der letzte Befehl" und „Heiraten und nicht verzweifeln". Eine Gesangseinlage brachte Opernsänger Karl Bara vom Düsseldorfer Stadttheater.
Der „Germania-Palast" brachte ausschließlich Filme in Zweitaufführung. Zu den ersten gezeigten Filmen gehörte Lubitschs „Alt Heidelberg" und „Song". K2808

Nach der Übernehme durch Agnes und Willi Lampenscherf wurde die Kapazität des Saales nochmals erhöht. Das Kino überstand den Krieg ohne Schäden und konnte so schon 1945 den Spielbetrieb fortführen. Der Besucherandrang war enorm, da die Innenstadtkinos fast alle zerstört waren  und als Konkurrenz wegfielen.

1959 entsprachen die "Germania-Lichtspiele" nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Lichtspieltheater. Deshalb ließen die Geschwister Lampenscherf das Theater abreißen und durch einen schmucken Neubau ersetzen, der 475 Besuchern bequeme Sitzmöglichkeiten bot. Nur der Name des früheren Lichtspielhauses blieb erhalten. Dem Theatersaal verliehen pastellgetönte Wandbespannungen und ein elegant geschwungener Bühnenvorhang, der die 9,80 x 4,20 Meter große Perlux-Bildwand verdeckte, eine geschmackvolle Note. Carl Stüssel montierte die formschöne Polsterbestuhlung, die in Verbindung mit der starken Neigung des Saalbodens ausgezeichnete Sicht bot. Eine architektonisch gut gegliederte Theaterdecke fügte stich harmonisch in die übrige Ausstattung des Zuschauerraumes ein. Ebenso modern und zweckmäßig waren die Vorräume des neuen "Germania" gestaltet. Bis auf die vorhandenen Ernemann VIIB-Maschinen wurde auch die kinotechnische Einrichtung vollständig erneuert, zum Beispiel durch eine komplette Zeiss Ikon-Tonanlage Dominar-Variant mit Lautsprecherkombination Ikovox CD und Projektoren unter Lieferung von Zeiss Ikon-Objektiven sowie Carl Zeiss-Anamorphoten für die Wiedergabe von CinemaScope und anderen Breitwandfilmen ein. N5949

Doch das neue Kino sollte nur noch 7 Jahre bestehen, der Zuschauerrückgang in den 1960er-Jahren war zu groß und die Betreiberfamilie wurde erst Monate nach den Innenstadtkinos mit den Filmen bedient. Ein Supermarkt zog in die Räumlichkeiten ein.

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Datum der Erstellung/letztes Update: 07.01.2020