Bauherren der 1929 
fast gleichzeitig mit dem anderen Chemnitzer Großkino "Roter Turm Filmpalast" 
eröffnen "Schauburg" waren Adolf Wassermann und Fritz Bertram,der Direktor der 
"Lichtspiele Friedrichstraße". Das Projekt erfolgte in enger Zusammenarbeit mit 
der "Chemnitzer Kulturbühne", die zuvor in der Friedrichstraße an drei Tagen in 
der Woche das Programm gestaltete. Das neue Theater war in ein Wohn- und 
Geschäftshaus eingebaut, welches auf dem Gelände der ehemaligen "Wotan-Werke" 
entstand, die in diesem Jahr abgebrochen wurden. . Das Grundstück hatte einen 
Flächeninhalt von 4000 qm, die Straßenfront zur Augustusburger Straße maß 32,5 
m. Die Fassade wurde in Keramikplatten und weiß geschliffenem Putz 
ausgeführt.
  Im Erdgeschoss des Vorderhauses war die Kassenhalle 
untergebracht. Der Rest der Fläche wurde vom Kaufhaus Tietz belegt. Die oberen 
Etagen wurden für Büro- und Versammlungsräume und Wohnungen für das Personal 
verwendet. Auch ein Café und Restauration waren geplant. Das Innere sollte einen 
"volkstümlichen Charakter" erhalten, es wurde also ohne übertriebenen Luxus 
solide gestaltet. Die circa 1200 Plätze stiegen in dem ranglosen Innenraum 
amphitteatrisch an. Das grüße Bühnenhaus mit der 8 x 7 m großen Bühne war auch 
für Konzerte und Theaterveranstaltungen geeignet, die Orchesterräume erlaubten 
eine große Besetzung. Zu beiden Seiten der Bühne wurde eine Orgel eingebaut. Die 
reich verzierte Stuckdecke mit indirekter farbiger Beleuchtung gab dem gesamten 
Raum Licht. Im großen Vorführraum war auch Platz für Bühnenscheinwerfer und die 
zu erwartende Tonfilm-Apparatur. L2991 L29226
  1945 wurde der Kinosaal durch 
Bomben zerstört. Nach dem Krieg stand hier das "Haus der Gewerkschaften". Reste 
des Kinobaus sind noch vorhanden. 
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