METROPOL

Chemnitz (Sachsen), Zwickauer Str. 11

eröffnet: 1913
geschlossen: in Betrieb
Sitzplätze: 468 (1918) - 700 (1933) - 668 (1935) - 685 (1941) - 578 (1950) - 498 (1990) - 371 (1997)
Architekt: Wenzel Bürger (1912/1913) - O. Fuchs, Rabenstein (1932) H. Reusse, Chemnitz (1945), Barthel, Zwickau (1959)
Betreiber:
Licht-Schauspielhaus GmbH Gf: Carl Friedrich Reichel
Metropol Theater GmbH Gf: Moritz Ferdinand Krause
Leo Spelthahn
kein Kinobetrieb
Filmpalast Metropol GmbH, ebenda, Gf: Georg Gutsch u. Kurt Schettler
Georg Stoppe, Leipzig
Ufa
Kino! Kino! Entertainment
Evelin Paulat
Maret Wolff
1913
1913-
1916-1920
1920-1932
1932-1935
1936-mind.1942
1991-1998
3.9.1998-2005
2006-2015
seit 2016
L1322

L1633 L2029









Vor dem ersten Weltkrieg besaß Chemnitz zwar ansehnliche Spielstätten für Oper, Schauspiel und Operette. Jedoch, es fehlte der Stadt an einer attraktiven Kleinkunstbühne. Und diese entstand dann ein Jahr vor Kriegsbeginn an der Zwickauer Straße 11, gegenüber vom "Central-Theater". Sie wurde 1912/13 von einer GmbH, die am 7. März 1922 in eine AG umgewandelt wurde, Plänen des Chemnitzer Architekten Wenzel Bürger in Kombination von Hotel-, Varieté-Theater- und Restaurationsbetrieb errichtet.

Die Stadtverwaltung erteilte dazu folgende Auflage: "Es sollten darin nur lustige, bunte Abende arrangiert und dazu Kabarett, moderne Tanzakte, musikalische Nummern herangezogen, kurzum eine Genre gepflegt werden, das mit dem Varieté nicht direkt kollidiert." Ergebnis: Es entstand ein stattlicher Bau mit einer kunstsinnigen Innengestaltung.

Die Eröffnung der "Metropol-Künstlerspiele" erfolgte dann am 23. September 1913 mit "14 großen Debüts" deutscher und internationaler Stars. Die zeitgenössische Einschätzung besagte: "Schönste und eleganteste Kleinkunstbühne Sachsens mit Kabarettcharakter und als solche eine Sehenswürdigkeit für Chemnitz". Später, in den "goldenen Zwanzigern" wurde das "Metropol" unter seinem Direktor Hermann Blum zu einem echten Publikumsmagnet. Doch als der Film der zwanziger/Anfang der dreißiger Jahre eine günstigere Rendite versprach, wandelte die AG das Metropol-Theater in ein Lichtspieltheater mit 600 Plätzen um, das 1932 seinen Betrieb aufnahm.

Bei den Luftangriffen auf Chemnitz im Jahre 1945 trug das Haus schwere Schäden davon. Nach 18-monatigem Wiederaufbau unter Leitung des Adelsberger Architekten Resse, wobei das Gebäude um eine Etage "verkürzt" wurde, erfolgte am 22. April 1947 die Wiedereröffnung der Metropol-Lichtspiele als nunmehr neuntes Kino der Stadt. Zur Aufführung kam damals der erste Defa-Farbfilm "Die Fledermaus".

Nach der Wende bekam die Ufa AG nach erfolgter Reprivatisierung das "Metropol" zurück, doch sie konnte das Haus nicht nachhaltig betreiben und beendete den Spielbetrieb am 30. April 1998. Nach viermonatiger Schließzeit mietete sich das Hamburger Unternehmen "Kino! Kino! Entertainment" (KKE) ein, eröffnete es am 3. September 1998 als Sparpreiskino mit 370 Plätzen und bespielte es bis Dezember 2005.

Quelle u.a: Homepage des Kinos, wobei die Kinoaktivitäten bis 1920 nicht erwähnt werden.

Sieben Jahre betrieb die Hamburger Firma KKE das Haus als Sparpreiskino, um sich Ende 2005 aus Chemnitz zurückzuziehen. Aber bereits nach 12 Tagen Schließzeit mit einer umfangreichen Sanierung aller Kinoräume eröffnete eine Chemnitzerin, Frau Evelin Paulat, als private Betreiberin das „METROPOL Chemnitz“ erneut.

Start ins Digitalzeitalter mit 99 Jahren: Metropol Chemnitz installiert Digitaltechnik. Noch vor dem 99. Geburtstag wurde im imposanten Chemnitzer Metropol-Filmtheater die zeitgemäße Digitaltechnik in Betrieb genommen. Ende Juli konnte das altehrwürdige Lichtspielhaus erstmals einen Kinofilm digital vorführen. [Paulat]

Im Jahr 2016 übernahm Maret Wolff das Kino.






Vielen Dank an Benjamin Kohzer für die Fotos von 2025

Ein Foto von 1990 dehen Sie hier.

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