KONZERTHAUS

Burg (Sachsen-Anhalt), Markt, Hauptstr. 22

eröffnet: 1926
geschlossen: ca. 1933
Sitzplätze: 860 (1926) -600 (1933)
Architekt:
Betreiber:  Paul Basigkow        1926-ca.1933

In Burg bei Magdeburg eröffnete Paul Basigkow die „Konzerthauslichtspiele", die fast neunhundert Plätze umfassen, Im Eröffnungsprogramm zeigte man „Die Wacht am Rhein" und den amerikanischen First-National-Film „Die weiße Motte". Die Kaisersche Stadtkapelle und das Burger Männerquartett verschönten die Eröffnungsfeier, die unter Beteiligung der Behörden am letzten Dienstag stattfand.
Quelle: Der Kinematograph 1017/1926

Wo bis 1984 am Markt das Konzerthaus stand, befand sich einst die Tuchfabrik Boisly. Das Grundstück hatte im 19. Jahrhundert die Hausnummer 484.Das bedeutete nicht, dass der Markt endlos viele Häuser hatte. Zu der Zeit wurden Gebäude eines Ortes durchnummeriert, was gleichbedeutend war, dass sie damit ihre Adressennummer hatten. Auf dem Katasterplan von 1852 ist die Nummer 434 als Tuchfabrik eingetragen. Der gewerbliche Charakter änderte sich ein Viertel Jahrhundert grundsätzlich. Der Schankwirt und Schuhmachermeister Emanuel Georg Wiggert eröffnete am 29. September 1877 am gleichen Platz eine Restauration mit französischem Billard und wurde Wiggertscher Salon genannt. Sieben Jahre später übernahm Friedrich Pabst das gastronomische Geschäft und taufte es Konzerthaus.
Der aus Genthin stammende Paul Basigkow hatte das Konzerthaus im November 1889 von der Witwe Wiggert übernommen. Nicht erst seit der Hausführung des Genthiners wurde die 1879 von der Stadt aufgedrückte Nutzungsverfügung des Saales ausschließlich für ein Konzertleben aufgeweicht. Der Anteil an Vergnügungen und Familien- und Vereinsfeiern nahm beständig zu. Auch Bildungsveranstaltungen wurden von Basigkow angeboten.
Ein schicksalhaftes Jahr für das Konzerthaus der Familie Basigkow wurde 1906. Der Saal brannte vollkommen nieder. Im Burger Tageblatt war von einem Großfeuer die Rede, das am 4. Mai 1906 gegen 7 Uhr ausgebrochen war. Erstaunlich, dass sich Paul Basigkow keine lange Zeit ließ, den Verlust zu verdauen. Zwei Monate später konnten Einzelheiten zum Neubau verkündet werden. Der Saal sollte nicht nur „allen Sicherheitsmaßregeln“ entsprechen, sondern auch allen „Comfort der Neuzeit“ bekommen wie zum Beispiel ein Dampfheizung, endlich ausreichend Toilettenanlagen und eine großzügige Bühne. Zum Weihnachtsfest des gleichen Jahres gab es für die Burger einen Tag der offenen Tür zur Besichtigung, auch wenn der Gesamtbau noch nicht vollendet war.
Quelle: burgundumgebung.de

1984 wurde das Gebäude wegen Baumängeln abgerissen

   
alte Postkarte

Vielen Dank an Juergen M. Reupricht für die Bilder

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