VIKTORIA  AM  ZOO

Berlin - Charlottenburg, Kantstr. 163

eröffnet: 1911
geschlossen: ca.1944
Sitzplätze: 500 (1918/1925) - 464 (1935)
Architekt: Lucian Bernhard
Betreiber:
Georg & James Köttner
Richard Oswald
Hermann Feldschuh
Natkin & Betzel
Hans Betzel
Frau M. Hanika
Erich und Margarethe Wallis 
1918
1919-1925
1926-1932
1933
1934-1935
1936-1937
1938-ca.1944
Kinoname: Prinzeß-Lichtspiele
neuer Kinoname: Richard Oswald-Lichtspiele



neuer Kinoname. Viktoria am Zoo



Das 1911 eröffnete "Prinzeß-Theater" wurde von dem Architekten Lucian Bernhard durch Umbau eines früheren Miets-Wohnhauses in der Kantstraße 163 gestaltet und umfasste 800 Sitzplätze. Mitten im Ersten Weltkrieg (1916) gab es das Kaufhaus hier nicht mehr, dafür wohnten neben dem Prinzeß-Theater drei Familien in dem Gebäude, darunter der Theaterbesitzer E. Arnold.

Nach dem Ersten Weltkrieg erwarb im Jahr 1919 Richard Oswald das Unternehmen und führte es  (zunächst mit den Vorbesitzern als Geschäftspartner"unter der Bezeichnung "Richard Oswald Lichtspiele" fort. Das Kino diente  als Uraufführungsort der Filme von Oswald, der gleichzeitig Filmregisseur war. Erster gezeigter Film war in Uraufführung "Die Arche", gedreht von Oswald selbst. Nach einer wirklich witzigen Ansprache, die Morgan voraus schickte und die eine Art Biographie von Richard Oswald enthielt. Oswald selbst, zusammen mit Robert Liebmann, hatte das Manuskript nach einem gleichnamigen Roman verfaßt. Es handelte sich um einen Science Fiction-Film, von dem auch noch eine Fortsetzung gedreht wurde. Das Publikum war vor allem von den n
euartigen Deko-
rationen - entworfen von Julius Hahlo - fasziniert.
  L1921+38

Ab 10. September 1931 wurden die ehemaligen "Oswald-Licht»piele" als Wochenschau-Theater weitergeführt. das einstündige Programme mit Aufnahmen aus "Fox tönender Wochenschau" bot. Das erste Programm, von Paul Groetz mit einem selbstverfassten Vorspruch eingeleitet bot interessante Aufnahmen aus aller Herren Länder, die in der üblichen Wochenschau so ausführlich und daher auch so instruktiv nicht gebracht wurden konnten. Darin  - so befand das Fachblatt "Der Kinematograph" - lag eine Stärke des reinen Woche
nschau-Theaters, aber auch manche Schwäche. Manche an sich interessante Aufnahmen wirkten zu lang. Von den einzelnen Tonbildern des ersten Programms seien genannt:.Die nördlichste Schule der Welt in Alaska, deren Schüler nach den Klängen von Rubensteins "Melodie" Gymnastik treiben, ein siamesischer Boxkampf, bei dem auch die Beine als Waffe gebraucht werden, ein ausgezeichnet aufgenommenes Autorennen, dessen einzelnen Phasen sich genau verfolgen lassen, ein Besuch bei Selma Lagerlöf, prachtvolle Sprünge von Reichswehrsoldaten in voller Uniform ins Wasser vom hohen Sprungturm, die schwierige Verproviantierung eines Leuchtturms bei bewegter See, ein reizendes, besonders applaudierendes Kinderwettsingen in Traunstein und noch viele weitere Aufnahmen. Ob der Betreiber Hermann Feldschuh dieses Konzept bis zu seinem Ausscheiden 1932/1933 weiterführte, ist nicht bekannt. K31210

Das Kino wurde im zweiten Weltkrieg zerstört.


Über das Kino gibt es auch einen Wikipedia-Artikel, der hier u.a. auch als Quelle dient, sich aber hauptsächlich auf das Auslesen alter Berliner Adressbücher beschränkt.


Saal der Prinzeß-Lichtspiele 1911 (Bildquelle: Das Lichtspieltheater - Hans Schliepmann, Berlin 1914)

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Datum der Erstellung/letztes Update: 14.12.2021