LUNA - PALAST

Berlin - Friedrichshain, Karl-Marx-Allee 70f (eh. Große Frankfurter Str. 121)

eröffnet: 1902  - 16.09.1927 (Luna-Palast)
geschlossen: 1943
Sitzplätze: 580 (1920) - 900 (1927) - 920 (1940)
Architekt: L. Sixt, Steglitz (Umbau 1910) - Fritz Wilms (Umbau 1927)  L10111
Betreiber:
Robert Müller
André von Helée
Litheko GmbH
Hein & Kreisle GmbH
Jakob Dames & Fritz Kreisle
Jakob Dames
Friedrich Grzybeck und  Achim Liebreich
Achim Liebreich
mind.1910-1921
1922
1924
1925-1928
1929-1933
1934-ca.1935
ca.1936-1939
1940-1943
Kinoname: Welt-Theater


neuer Kinoname ab 1927: Luna-Palast






Das "Welt-Theater" war eines der ältesten und größten Kinotheater im vor allem an kleinen Ladenkinos reich bestückten Berliner Arbeiterbezirk Friedrichshain. In den frühen Jahren wurde es vom rührigen Weddinger Kinofachmann Robert Müller geführt.

1927 erfolgte dann durch Architekt Fritz Wilms die Vergrößerung des Filmtheaters und die Umbenennung in "Luna-Palast". Die Direktion lag damals bei Hein & Kreisle, die auch das "Piccadilly" in Charlottenburg und den "Krystall-Palast" im fränkischen Fürth betrieben. Durch Verlegung der Bühne und Ausbau des Ranges fasste der Theaterraum jetzt annähernd 1000 Plätze. Theaterleiter war Bruno Mayer. Zur Eröffnung des neuen Kinos, welche ohne großes Rahmenprogramm vonstatten ging, gab es die Filme "Pat und Patachon am Nordseestrand" und "Die letzte Nacht" mit Lily Damita, Harry Liedke und Paul Richter.
Die Fassade präsentierte sich mit terrassenartiger, offener Kassenvorhalle zwischen  zwei Eckrisaliten. Eine breite, vorgelagerte Treppe zu Rang und Bildwerferraum durchbrach ihren symetrischen Aufbau. Das querrechteckige Foyer erschloss über ein seitliches Treppenhaus den Rang, über seitliche Gänge das Parkett und durch drei mittige Zugänge die Parkettlogen. Im Saal verjüngte sich ein Bestuhlungsblock nach vorne und schob sich keilförmig in den Anbau des Bühnenraumes hinein. Über einen roten Grundton verzierte ein goldenes Muster  die schräg eingestellten Wände des Bühnenraumes und der Bühnenrahmung. In prunkvollem Gold zeigte sich auch die Tonnenwölbung, der Bühnenvorhang und das Gitterwerk, welches einen die Bühne krönenden Segmentboden bildete. 27164+221
Für die Untermalung der Stummfilme in den täglichen Vorstellungen waren 11 bis 12 Musiker tätig. 1931 ließen Jakob Dames und Fritz Kreisle die neue Kinoton-Technik für Tonfilmvorführung des französischen Filmkonzerns Gaumont einbauen.

Das Kino wurde 1943 von Luftangriffen zerstört.

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Datum der Erstellung/letztes Update: 15.11.2019