FILM - ECK

Berlin - Spandau, Falkenseer Chaussee 267

eröffnet: 3.2.1939
geschlossen: 1961
Sitzplätze: 599 (1940) - 596 (1958)
Architekt:  
Betreiber: Maria Kienzle                                      1939-1961

Der Eingang zum Filmeck befand sich Falkenseer Chaussee/Ecke Germersheimer Weg. Über eine Treppe, die an eine Bahnhofstreppe erinnerte, gelangte man zu den Kassen. Auch der Raum, in dem sich die Treppe befand, sah aus wie ein Bahnhofseingang. Zum Germersheimer Weg hin war er offen und wurde nach dem Kinobetrieb mit einem Eisengitter verschlossen. Wenn man die Treppe hinauf gegangen war, erreichte man eine Plattform und stand vor zwei Kassen. Auf der linken Seite von dort aus gesehen war der Eingang zum Foyer, der mit zwei Holzflügeltüren verschlossen wurde. In der Mitte der Türen war Milchglas. Die Kinokarten wurden am Eingang des Foyers abgerissen. Nachdem man das Foyer betrat, befanden sich in Blickrichtung rechts und links die Eingänge in den Kinosaal. Zwischen den Eingängen war die Theke mit den Süßigkeiten. Die Verkäuferinnen sowie die Platzanweiserinnen trugen Uniformjacken mit den dazu passeneden Röcken. Der Kinosaal war unter anderem mit einer Holzbühne ausgestattet. Auf der Bühne stand jeweils rechts und links ein hohler Baumstamm in einem großen Topf. Die Baumstämme ähnelten denen einer Palme und wurden von innen her beleuchtet. Die Leinwand wurde von einem dunkelblauen Vorhang, der von der Bühne von unten her weiß angstrahlt wurde, verdeckt. Auf massiven Kinoklappstühlen mit dicken braunen Polstern nahm man zu den Vorstellungen Platz. Zu den Jugendvorstellungen am Sonntag um 13.30 Uhr durften Kinder ohne Begleitung Erwachsener nur im Parkett sitzen, währen Kinder in Begleitung Erwachsener auch im Hochparkett sitzen durften. Als Einlassmusik wurde Westernmusik instrumental ohne Gesang gespielt. Die Filmvorführungen waren sehr niveauvoll. Eine weiße Leinwand ohne Bild wurde nie gezeigt. Beim Beginn einer Vorstellung wurde zuerst das Bild auf den Vorhang projiziert, der dann erst geöffnet wurde. Bei Vorstellungsschluss war es umgekehrt. Erst nachdem der Vorhang vollständig geschlossen war, verschwand das Bild. Alles war von den Vorführern genau berechnet. Die Filmvorführungen waren ein richtiges Erlebnis. Nach Vorstellungsende verließ man den Kinosaal über einen der zwei Ausgänge rechts oder links.

Die Jugendvostellungen waren immer gut besucht. Da aber die Besucherzahlen in den anderen Vorstellungen abnahmen , weil das Fernsehen sich immer mehr durchsetzte, musste das Kino 1961 geschlossen werden. Es zog dann ein Supermarkt ein. Auch heute befindet sich noch im ehemaligen Filmeck ein Supermarkt.

                                                                                                                                                         Film-Eck 1955 (Postkarte)                                                                                                  

 
 

 

Vielen Dank an Joachim Kelsch für die Bilder und die Informationen

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