REX

Bad Harzburg (Niedersachsen), Herzog-Julius-Str. 56

eröffnet: ca.1924
geschlossen: zwischen 1971 und 1977
Sitzplätze: 400 (1925) - 350 (1927) - 510 (1949) - 460 (1960/1971)
Architekt:
Betreiber:*in
Fritz Schmidt
W. König
Hartwig & Lutter
geschlossen
Carl W. Bonse sen.
W. Dammeyer
Rudi Bräutigam
Friedrich Sander, Langelsheim
1925
1927
1928
ca.1929-mind.1942
mind.1949-1953
1953-1959
1959-
1951
Kinoname: Kurtheater-Lichtspiele

neuer Kinoname: Fürstenhof-Lichtspiele

neuer Kinoname: Schauburg

neuer Kinoname: Rex



Der Saal des Hotels Fürstenhof wurde bereits um 1907 als Kurtheater genutzt und erhielt daher wohl auch als Kino den ersten Namen "Kurtheater-Lichtspiele". Der Übergang vom Theater zum Kino dürfte wohl fließend gewesen sein. 1924 wird das Kino erstmals in den Adressbüchern genannt. Gespielt wurde damals an vier Tagen in der Woche.

Das Theater 1953 wurde nach Übernahme von Herrn W. Dammeyer renoviert. Der Zuschauerraum erhielt einen lindgrünen Anstrich und eine neue Bildwand. Der Ton wurde mit einer Zeiss-Ikon-Verstärkeranlage Dominar M 45 verbessert.  E5347 N5386

1959 kaufte Rudi Bräutigam - seit 30 Jahren Mitglied des Filmtheaterbesitzer-Verbandes und Träger der Verbandsehrennadel, früher mit seinem Theaterbesitz ansässig in Schwiebus/Grenzmark - das ehemalige Hotel Fürstenhof.  Bräutigam wollte das Theater durch interessante architektonische Gestaltung und großzügige Ausstattung sowie durch ausgewählte Programme zu einem kulturellen Mittelpunkt des bekannten Badeortes machen.
Die Veränderungen, die aus der bisherigen .Schauburg“ das .Rex" werden ließen, waren so grundlegend, das man ohne weiteres von einem neuen Theater sprechen konnte. Das Foyer erhielt eine neue, tiefer liegende Decke und wirkt dadurch länger und größer. Es wurde mit einer Erfrischungsbar ausgestattet und strahlte mit seinen schwarzen und roten Tapeten sympathische Festlichkeit aus. Der Zuschauerraum erfuhr eine völlige Verwandlung. Durch das Einziehen einer Zwischendecke, die in einigen Absätzen gegliedert war, wurde der Charakter des Raumes intimer. Die Seitengänge wurden verbreitert, die Trägersäulen an den Seitengängen bekamen eine neue Form und wurden mit Edelholz verkleidet, alle Wände waren nunmehr mit Stoff bespannt und das ansteigende Parkett garantierte jedem Besucher beste Sicht. Besonderes Augenmerk richtete Rudi Bräutigam auf die Bequemlichkeit seines Publikums. Das Zwei-Armlehnengestühl (Hados) und der größere Reihenabstand waren ein Zeugnis dafür. Das "Rex-Filmtheater" sollte über seinen ursprünglichen Bestimmungszweck hinaus auch für Theater-Gastspiele, Konzerte usw. Verwendung finden. Es war ein Orchesterraum für 20 Musiker vorhanden. Die hervorragende Akustik dieses Hauses lies auch hierfür keine Wünsche offen. Das Haus verfügte über eine Öl-Warmluftheizung mit automatischer Temperatur-Regelung. Das Kino war mit einer vollautomatischen Zeiss Ikon-Bild-Ton-Anlage ausgestattet. Installiert wurden u. a. Ernemann VIII-B-Maschinen mit Xenosol-Lampen, Vorführautomat Ernemat, Dominar-Variant-Verstärker, Ikovox - Lautsprecherkombinationen, Schrieber-Xenon- Gleichrichter und eine Original-Harkness-Tonfilmwand mit einer Breite von 11 m. Der Abstand der vorderen Sitzreihe von der Leinwand betrug 9 Meter. Im Zuschauerraum befand sich das Steuerpult für die Automatik-Anlage, so das der Beginn der Vorstellung  durch einen einzigen Knopfdruck, ohne das dafür der Vorführraum betreten werden musste.   E5920 W5911 N5927 N6001 W6004 E6002

Heute existiert das Gebäude nicht mehr. An der Ecke Fürstenhofweg/Herzog-Julius-Str.  eine Wohnanlage "Fürstenhof" mit Eigentums- und Ferienwohnungen.  


Saal 1959 (Bildquelle: Filmwoche 4/1960)

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Datum der Erstellung/letztes Update: 15.09.2025 - © allekinos.com